„Wie? Das gibt es bereits?
„Der Mitbewerber macht das schon?“
„Das hab ich noch gar nicht mitgekriegt!“
„Du spinnst ja, das ist doch Science Fiction!“
„Ja, das habe ich auch schon mal gesehen – aber im Kino.“
Wer auf diese Weise erstaunt, geschockt, gestresst, frustriert, überrascht oder verärgert reagiert, überzeugt sich selber besser als jede Antwort auf die Frage „Müssen wir digitalisieren?“. Wer auf die News, was digital alles schon möglich ist und auch schon gemacht wird, mit irgendeinem Affekt, einer Gefühlsregion, einer Emotion reagiert, für den und die ist die Hoffnung nicht verloren und ihm oder ihr wird klar: Ob wir müssen oder wollen oder nicht, spielt keine Rolle. Denn eins ist sicher: Es führt kein Weg daran vorbei. Das kommt. Und wenn wir nicht dabei sind, sind wir raus – als Unternehmen. Als Führungskräfte und Mitarbeitende halten sich viele noch ein Hintertürchen offen und sagen hinter vorgehaltener Hand:
„Ja, sicher. Dass das alles kommt, ist uns auch klar. Aber die konkrete Umsetzung ist doch eher was für die jungen Leute, die Computer-Nerds, die Startups und Visionäre. Aber doch nicht für uns.“
Höre ich oft. Dann bitte ich die Leute, ihre Smartphones, ihre Tablets und Notebooks aufzumachen. Ich frage auch, wer online shoppt, bei Facebook ist oder Youtube guckt oder sogar eigene Clips hochlädt und wer bereits ein Smart Home hat oder die Heizung zu Hause übers Smartphone regelt. Und keine Hand bleibt unten. Das machen wir doch alle. Mehr oder weniger. Wir sind alle längst digital. Privat. Da fragt man sich doch:
Wenn wir alle bereits jetzt heftigst, oft und gerne digital unterwegs sind – privat! – warum sollten wir dann ausgerechnet beruflich nichts damit zu tun haben?