Ausreden zu erfinden fördert sicherlich die Kreativität. In zwischenmenschlichen Beziehungen sind sie eher hinderlich: Sie klären das Thema nicht in seinem Kern. Warum erfinde ich Ausreden?
Vielleicht habe ich Angst, dass mein Gegenüber mein Nein nicht akzeptiert und anfängt rumzudiskutieren oder mich gar ablehnt. Vielleicht komme ich dieses Mal davon. Schwein gehabt. Aber es holt mich wieder ein. Mein Gegenüber konnte ja nicht lernen, erkennen und verstehen, für was ich zur Verfügung stehe und für was nicht. Also kommt es häufiger dazu, dass weitere Anfragen kommen. Und wieder ist eine Ausrede nötig.
Ist es da nicht einfacher, sich selber zu fragen, was man will und was nicht? Wenn ich beim Nein-Sagen deutlich mache, dass ich auf der Inhaltsebene nein sage und keineswegs nein zu der Person sage, wird es jedes Mal einfacher. Es ist immer wichtig, sich selber klar zu machen, zu was ich nein sage: Wenn der Mensch und meine Beziehung zu ihm wichtig ist, dann drücke ich das in Sprache, Ton und Inhalt aus. Es ist wie im Training: Nur durch Übung wird es gut gelingen!