In der Tat, dies ist ein weit verbreiteter Irrtum, sowohl unter Mitarbeitern als auch unter Führungskräften. Sicher ist es für einige Mitarbeiter bequem, wenn der Chef Probleme löst, vorzugsweise die, die sie eigentlich selber lösen sollten. Für die meisten Mitarbeiter ist dies aber eher ein Ärgernis, sie können und wollen ihre Arbeit selber erledigen, ohne Einmischung vom Chef.
Eine Mitarbeiterin in einem großen Unternehmen sagte einmal zu mir: „Mein Teamleiter macht mich manchmal wirklich wahnsinnig – er mischt sich in meine Arbeit ein, obwohl ich ihn nicht darum gebeten habe und obwohl er weiß, dass ich den Job seit fast 10 Jahren mache – und zwar gut!“ (ironischerweise hat die Mitarbeiterin ihren Teamleiter eingearbeitet, als er ins Team kam) „Er soll sich doch lieber um seine eigentliche Arbeit kümmern. Erst neulich hat sich eine Kollegin bei mir beschwert, dass unser Teamleiter erst ständig ihr Review-Gespräch verschoben hat und dann auch noch zu spät kam, als es endlich stattfand!“
Das ist genau das Problem: als Führungskraft sollst Du in erster Linie für Deine Leute da sein, wenn und sofern sie Dich brauchen – und sie brauchen Dich, aber anders als Du es vielleicht meinst. Sei Dir nicht selbst Dein bester Sachbearbeiter!
Wie führst Du? Mischst Du Dich ein oder bist Du für Dein Team da, wenn es Dich braucht?
